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Gewalt in der Pflege erkennen und verhindern: PEKo-Fachtag zieht Bilanz

Köln, 13. Oktober 2023. Menschen zu pflegen ist eine sinnstiftende, aber auch fordernde Tätigkeit, bei der es unter Umständen zu Grenzüberschreitungen und Gewalt kommen kann. In dem Projekt PEKo - „Partizipative Entwicklung und Evaluation eines multimodalen Konzeptes zur Gewaltprävention“ haben Pflegewissenschaftlerinnen und Pflegewissenschaftler der Hochschule Fulda sowie der Universitäten Köln, Lübeck und Halle-Wittenberg gemeinsam mit Mitarbeitenden in Praxiseinrichtungen erfolgreich Maßnahmen zur Gewaltprävention entwickelt und erprobt. Das seit 2018 bis Ende 2024 laufende Projekt wird von der Techniker Krankenkasse (TK) gefördert. Anlass dazu war der vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung veröffentlichte „Leitfaden Prävention in der stationären Pflege“.

Gewalt in der Pflege darf kein Tabu sein

„Gewalt in der Pflege muss enttabuisiert werden“, sagt Prof. Dr. Sascha Köpke, Leiter des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität zu Köln. „Gezielte Präventionsangebote, wie sie mit den PEKo-Teams in den Einrichtungen erarbeitet werden, können Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen helfen, Gewalt in der Pflege sicherer zu erkennen und möglichst zu vermeiden, aber auch angemessen mit Gewaltsituationen umzugehen und Gewalterfahrungen aufzuarbeiten“, erläutert Köpke.

In 111 Einrichtungen aus allen Versorgungsbereichen haben PEKo-Teams, zusammengesetzt aus Mitarbeitenden verschiedener Berufsgruppen, mit Unterstützung von Projektteams der beteiligten Hochschulen bedarfsorientiert Maßnahmen geplant, durchgeführt und bewertet.

Gemeinsam erarbeitete Lösungen gegen gewaltsame Situationen

„Diese teamorientierte, partizipative Herangehensweise hat uns überzeugt und war ein wichtiger Grund dafür, warum wir uns an PEKo beteiligt haben“, sagt Barbara Steffens, Leiterin der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Nordrhein-Westfalen (NRW). “Die bisherigen Projektergebnisse zeigen, dass gemeinsam erarbeitete Lösungen für gewaltsame Situationen als nachhaltig wahrgenommen werden,” so Steffens. 

Zum Abschluss der letzten Projektphase haben sich Mitarbeitende aus Kliniken, ambulanten Pflegediensten und der stationären Pflege auf dem PEKo-Fachtag in Köln getroffen, um über die Möglichkeiten der Gewaltprävention zu diskutieren und praktische Erfahrungen auszutauschen. Hier kamen sowohl Neuinteressierte als auch ehemalige Mitglieder der PEKo-Teams ins Gespräch.

Der Tag startete mit einem Rückblick der Hochschulteams auf die Projektumsetzung, gefolgt von Workshops zu einem gemeinsamen Gewaltverständnis in den einzelnen Versorgungsbereichen und einem parallelen Erfahrungsaustausch der PEKo-Team-Mitglieder. In einer zweiten Workshop-Phase am Nachmittag diskutierten die Teilnehmenden auf einem „Markt der Möglichkeiten“ die praktische Umsetzung von Maßnahmen zur Sensibilisierung für Gewalt und Gewaltprävention und Möglichkeiten zur Gewinnung von mehr Handlungssicherheit, wie z. B. Poster, Handlungsleitfäden und Meldewesen in Pflegeeinrichtungen.

Die abschließende Podiumsdiskussion zum Thema „Gewaltprävention in der Praxis. Wie kann sie nachhaltig gelingen?“ mit Expertinnen aus dem Bereich gab dem Publikum wertvolle Impulse zur Weiterarbeit an dem Thema.

Für Rückfragen:
Techniker Krankenkasse, TK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen, Harald Netz,
Telefon 0211 - 936 00-29,
E-Mail: harald.netzSpamProtectiontk.deharald.netz@tk.de, www.tk.de/lv-nordrheinwestfalen 
Twitter: www.twitter.com/TKinNW